Kooperation zwischen der Deutschen Seemannsmission und der Evangelischen Kirche in Kamerun
Douala. Der Hafen von Douala (Kamerun) liegt an der Mündung des Wouri-Flusses und ist für Seeleute kein einfaches Pflaster: Zum einen ist da das anstrengende Klima (das ganze Jahr über 30 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit!), zum anderen herrschen im Land an vielen Stellen Armut und Korruption. So ist das Foyer du Marin zwar in Sichtweite des Hafens, aber dennoch für Seeleute zu Fuß nicht sicher erreichbar. Gut, dass sich Seeleute bei der Deutschen Seemannsmission melden können, damit sie mit dem Kleinbus vom Schiff abgeholt werden.
Hotel und Restaurant mit deutschen und kamerunischen Gerichten
Das Foyer ist eine grüne Oase in der sehr lebhaften und mit rund ca. 3,5 Millionen Einwohnern größten Stadt Kameruns. Douala ist ein zentraler Knotenpunkt für den internationalen Handel, wodurch regelmäßig viele Seeleute ankommen.
Hotel und Restaurant des Foyers ermöglichen es den Seefahrern, mal raus zukommen aus dem anstrengenden Alltag an Bord und zu entspannen. Es gibt einen Swimming-Pool, der das ganze Jahr über 28 Grad warmes Wasser hat. Das Restaurant bietet mit seinen 150 Sitzplätzen im schönen Garten und mit Terrasse mit Blick zum Hafen und Mount Cameroon auch größeren Gruppen Platz zum Speisen und Tagen. Neben einer deftigen Thüringer Rostbratwurst bekommt man dort auch den Kapitänsfisch, Gambas und andere leckere Fischgerichte.
Das Seemannshotel hat 25 schöne Zimmer, davon einige Apartments. Viele der Zimmer wurden 2023 und 2024 renoviert.
Deutsch-kamerunische Kooperation seit 1964
Das Foyer war von Anfang an (1964) ein Projekt der Kooperation mit der Église Évangelique du Cameroun mit einem großen lokalen Team. Das deutsch-kamerunische Seemannsheim wurde 1966 von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet.
Die Einrichtung versteht sich nicht nur als Ankerplatz und Oase für Seeleute, sondern auch für die im Land lebende und ankommenden internationale Gemeinschaft. Ein Treffpunkt der Kulturen aus aller Welt, völlig unabhängig von Nationalität oder Religion. Auch viele Expats, Entwicklungshelfer, Diplomaten kommen gerne, sei es zum Übernachten oder einfach zum Speisen mit Freunden oder Geschäftspartnern mit Blick auf Stadt und Hafen. Das Diakonen-Ehepaar Ina und Klaus Bammann leitet seit Januar 2023 das Foyer.
Stromausfall, Landgang und Crew-Wechsel
Von Dezember bis März sind tägliche Stromausfälle von bis zu sechs Stunden
in Kamerun nicht ungewöhnlich. Auch das Thema Landgang ist ein wiederkehrendes. Einige Schiffs-Crews schaffen es, den Hafen zu verlassen. Jedoch hemmen die teils erheblichen administrativen Hürden Landgang, einige Offiziere und Agenten weigern sich, den Aufwand auf sich zu nehmen. Bei gewährtem Landgang von fünf bis sechs Stunden kann das Beantragen eines Passes für den Landgang schon mal zwei bis drei Stunden dauern. Einige Reedereien untersagen den Landgang in Kamerun bzw. Westafrika auch grundsätzlich. Es gibt jedoch einige Crews, die regelmäßig das Foyer besuchen. Auch Crew-Wechsel finden regelmäßig im Foyer statt. Ina und Klaus Bammann bemühen sich weiterhin, dass das Prozedere von Seiten der Behörden vereinfacht wird.
Die Deutsche Seemannsmission in Douala spielt eine wichtige Rolle dabei, Seeleute zu unterstützen, die in den Hafen der Stadt kommen. Zu den Angeboten für die Crews der Schiffe gehören soziale und spirituelle Unterstützung, medizinische Hilfe, Freizeitmöglichkeiten und der Transport zum Einkaufen oder auch zu Sehenswürdigkeiten. Ein zentrales Ziel der Seemannsmission ist es, den Seeleuten ein Gefühl von Heimat zu geben. Die Seemannsmission arbeitet dabei eng mit verschiedenen Organisationen und Freiwilligen zusammen. Darüber hinaus fördert die Seemannsmission in Douala den interkulturellen Austausch und das Verständnis zwischen den verschiedenen Nationen, die in Douala vertreten sind. Sie organisiert Veranstaltungen, bei denen Seeleute die Gelegenheit haben, andere Kulturen kennenzulernen.