DSM e.V.
Persönliche Erinnerungen an Uli Schulte
Uli Schulte war für mich einer der Kollegen, dem nicht daran lag, sich nach außen zu profilieren, sondern der sich entschieden und unentwegt für das Wohl der Seeleute engagierte, ohne davon groß Aufhebens zu machen. Dieses zeigte sich beispielhaft in seiner Tätigkeit im Europoort in Rotterdam, wo er keine langen Fahrten scheute, um Seeleuten behilflich zu sein, sie zu besuchen oder ihnen etwas zu besorgen, kurzum: ihnen das Leben auf dem Schiff zu erleichtern. Er tat dieses in symbiotischer Zusammenarbeit mit seiner Frau Irma, wobei sie eine Besonderheit auszeichneten: sie waren das erste Ehepaar, das Jobsharing in der DSM praktizierte.
Seine Hingabe für Seeleute erwies sich auch in seiner Arbeit als mitfahrender Seemannspastor, eine Aufgabe, von der er überzeugt war und die er als zukunftsträchtig ansah. Zugute kam ihm bei allen seinen Aktivitäten sein ungekünsteltes Zugehen auf Menschen - er suchte und kam mit jedem ins Gespräch. Für lange Jahre war Uli der erste Ansprechpartner für unsere Praktikanten und Praktikantinnen.
Von diesen Charaktereigenschaften profitierte nicht nur die Seemannsmission, sondern auch die Deutsche Gemeinde in Rotterdam: Uli war immer ein nicht wegzudenkender Teil der Kirche, ob als Mitglied des Vorstandes oder bei seiner tatkräftigen Hilfe anlässlich von Basaren. Die starke und vertrauensvolle Verbindung Seemannsmission - Kirche ist auch ein großer Verdienst von ihm! Back- und Kochkunst, die sein erster Beruf war, sein profundes Autowissen und seine organisatorischen Fähigkeiten waren stets eine große Hilfe.
Und noch eines wird mir in Erinnerung bleiben: seine Leidenschaft für den Schriftsteller Hans-Dieter Hüsch. Oftmals las er Sätze aus seiner Dichtkunst in unseren Dienstbesprechungen vor und so möchte ich mit einem Zitat von ihm schließen
Ich bin überzeugt, ich werde erwartet.
Für mich heißt Erlösung das Bewusstsein,
am Ende in die Arme genommen zu werden.