"Du bist ein Gott,
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Stimme der Seeleute
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat an die Bundesregierung appelliert, eine internationale Lösung für Seeleute auf den Weg zu bringen, die seit Monaten ihre Schiffe nicht verlassen dürfen. "Die Politik muss international die Flagge der Humanität für Seeleute zeigen", sagte Fehrs am Montag bei einem Besuch im internationalen Seemannsclub "Duckdalben" im Hamburger Hafen. Jetzt sei die Politik gefordert, für die Menschen an Bord der Schiffe zu sorgen.
Die Bundesregierung solle ihre außenpolitischen Kontakte nutzen, die restriktiven Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen an Bord so weit zu lockern, dass sichere Landgänge und Wechsel der Crews möglich werden, sagte die Bischöfin. So müssten Seeleute in ihre Heimatländer einreisen dürfen, und dafür müssten genügend Flüge zur Verfügung stehen.
Während an Land immer mehr Restriktionen gelockert werden, verharren weltweit etwa 200.000 Seeleute weiter auf ihren Schiffen. Die Corona-Pandemie bedeutet für viele von ihnen psychologische Not und soziale Härte: Sie dürfen ihr Schiff nicht verlassen, wenn Häfen keinen Landgang erlauben. Der Besuch eines Seemannsclubs, in dem sie einkaufen oder kurzen privaten Abstand zur Arbeit gewinnen können, ist eingeschränkt. Der sonst regulär vorgenommene Austausch der Mannschaften findet selten statt. Manche sind inzwischen mehr als zwölf Monate an Bord.
Es sei wichtig, dass die Politik den Einsatz der Seeleute für die Gesellschaft und für die Weltwirtschaft würdige, sagte die Bischöfin für die Hafenstädte Hamburg und Lübeck. Doch es reiche nicht, zu erkennen, dass auch Seeleute systemrelevant sind, weil sie für volle Regale und funktionierende Produktionen sorgen. "Es reicht nicht zu applaudieren: Wir müssen auch praktisch helfen", sagte sie.
Fehrs ist seit 2019 "Stimme der Seeleute" für die Deutsche Seemannsmission. Anlass für ihren Besuch im "Duckdalben" waren Vorbereitung für den "Tag des Seefahrers" am 25. Juni.
Kreuzschifffahrt
Situation um Crew-Mitglieder, die wegen anhaltender Reisebeschränkungen auf Kreuzfahrtschiffen – aber auch auf zehntausenden von Fracht- und Containerschiffen – weltweit festsitzen, spitzt sich immer weiter zu. Der IMO-Generalsekretär Kitack Lim spricht von einer drohenden, humanitären Krise. In Großbritannien hat die zuständige Behörde für die Port State Control in diesem Zusammenhang jetzt fünf Kreuzfahrtschiffe wegen Verletzungen internationaler Arbeitsschutzvorschriften an die Kette gelegt
United4Rescue
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Heinrich Bedford-Strohm steht an Deck des neuen Schiffs "Sea Watch 4". Im Namen der Evangelischen Kirche soll dieses Schiff umgebaut werden und im Mittelmeer Flüchtlinge vor dem Ertrinken retten.
Seeschifffahrt
Weltweit sitzen schätzungsweise zwischen 150.000 und 200.000 Seeleute wegen den Corona-Schutzmaßnahmen auf Schiffen fest und können nicht an Land. Über die Situation der Seeleute in Hamburg haben wir mit dem Seemannsdiakon Jan Oltmanns gesprochen.
Seeleute können wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen und Reisebeschränkugen nicht von Bord der Schiffe oder zurück in ihre Heimat reisen, auch wenn ihr Einsatz schon seit Wochen beendet ist. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO/IAO schätzt, dass bis zu 200.000 Seeleute festsitzen. Betroffen davon sind vor allem Menschen aus Indonesien, Osteuropa und Südamerika.
Sonderstatus für Seemannsmission Duckdalben
Eine Ausnahme bildet die Hamburger Seemannsmission Duckdalben, die einen Sonderstatus genießt. Diese wird so behandelt wie ein Besuch beim Arzt. Für einen Besuch dürfen die Seeleute ihr Schiff verlassen. Hier arbeitet der Seemannsdiakon Jan Oltmanns. In Hamburg, so sagt er, habe sich die Situation vor allem auf Kreuzfahrtschiffen etwas entspannt. Hier würden viele Seeleute mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Das liege daran, dass die Reedereien sehr viele Beschäftigte an Bord hätten, für die sie Flieger chartern und entsprechende Vereinbarungen mit den Heimatländern aushandeln. Die Quarantäne als Voraussetzung für die Wiedereinreise in die Heimatländer hätten die Seeleute schon an Bord hinter sich gebracht.
Auch Bremer Reederein betroffen
Wegen der Corona-Pandemie dürfen Seeleute nicht ihre Schiffe verlassen und können nicht zurück in ihre Heimat. Die Bremer Seemannsmission betreut die Seeleute, deren Schiffe in Bremen liegen, täglich.
Sie sind häufig Wochen und Monate fernab der Heimat unterwegs – das sind sie gewöhnt. Doch die Corona-Pandemie verdoppelt teilweise den Aufententhalt an Bord und das ist denn auch für viele Seeleute zu viel: Sie leiden unter Heimweh und psychischer Belastung. Während an Land immer mehr Restriktionen gelockert werden, sitzen nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder (VDR) weltweit mehr als 150.000 Seeleute auf ihren Schiffen fest. Am 25. Juni soll das verstärkt in den Fokus rücken, dann dann ist der internationale „Tag des Seefahrers“. Auf besondere Feierlichkeiten will die Bremer Seemannsmission aber in diesem Jahr verzichten. „Wir sind ganz klar der Auffassung, dass wir gerade in der Corona-Zeit täglich den ,Tag des Seefahrers' begehen“, sagt Diakon Magnus Deppe, Leiter der Seemannsmission.
Denkanstoss
Für die Freunde*innen von Jesus war die Zeit zwischen Karfreitag und Pfingsten sehr turbulent. Von der Kreuzigung, dem mehrfachen Erscheinen des Messias nach Ostern bis zur Himmelfahrt eine Phase der Zerissenheit zwischen Furcht und Hoffnung. Was würde werden? Was sollte sie weiterhin miteinander verbinden? Der Glaube an die – wie auch immer geschehene - Auferstehung Christi? Er blieb und bleibt bis heute das tragende Element unseres Glaubens. Zu Himmelfahrt verspricht Jesus seinen Gefährten*innen in Lukas 24,48: „Ich werde den Heiligen Geist zu euch herabsenden, den mein Vater euch versprochen hat“. Diese Verheißung geschah zu Pfingsten, wie wir es im 2. Kapitel der Apostelgeschichte lesen können. In diesem Heiligen Geist fanden die Christen der Urgemeinde Zuversicht, Hoffnung und Orientierung miteinander zu leben und zu glauben bis in die heutigen Tage. Glaube, Hoffnung, Zuversicht und Liebe macht diesen Geist aus und damit den Glauben aller Christen. In dem wir uns darum bemühen eben diesen Glauben, bei allem Scheitern und Zweifeln zu leben, versuchen wir ihn in unsere Realität hineinzutragen. Darum wollen wir uns nicht kirre machen lassen in diesen Tagen unter den Umständen von COVID 19 von Verschwörungstheorethikern*innen, sondern leben in der guten Zuversicht und Hoffnung, dass wir diese Zeit kreativ durchstehen. Wir erleben dabei über uns hinaus mehr Rücksichtnahme untereinender, Verständnis und lernen geduldiges Aushalten, weil wir wissen, dass so gelingen wird, diese Zeit zu bewältigen
Ich möchte Ihnen weiterhin Mut dazu machen und wünschen Ihnen den Geist von Pfingsten dazu, dem Tag der auch als der Geburtstag der Kirche gefeiert wird. Freuen wir uns auf das Feiern trotz und gegen aller Widrigkeiten.
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