Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!"
Lukas 6,36
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Denkanstoss
Für die Freunde*innen von Jesus war die Zeit zwischen Karfreitag und Pfingsten sehr turbulent. Von der Kreuzigung, dem mehrfachen Erscheinen des Messias nach Ostern bis zur Himmelfahrt eine Phase der Zerissenheit zwischen Furcht und Hoffnung. Was würde werden? Was sollte sie weiterhin miteinander verbinden? Der Glaube an die – wie auch immer geschehene - Auferstehung Christi? Er blieb und bleibt bis heute das tragende Element unseres Glaubens. Zu Himmelfahrt verspricht Jesus seinen Gefährten*innen in Lukas 24,48: „Ich werde den Heiligen Geist zu euch herabsenden, den mein Vater euch versprochen hat“. Diese Verheißung geschah zu Pfingsten, wie wir es im 2. Kapitel der Apostelgeschichte lesen können. In diesem Heiligen Geist fanden die Christen der Urgemeinde Zuversicht, Hoffnung und Orientierung miteinander zu leben und zu glauben bis in die heutigen Tage. Glaube, Hoffnung, Zuversicht und Liebe macht diesen Geist aus und damit den Glauben aller Christen. In dem wir uns darum bemühen eben diesen Glauben, bei allem Scheitern und Zweifeln zu leben, versuchen wir ihn in unsere Realität hineinzutragen. Darum wollen wir uns nicht kirre machen lassen in diesen Tagen unter den Umständen von COVID 19 von Verschwörungstheorethikern*innen, sondern leben in der guten Zuversicht und Hoffnung, dass wir diese Zeit kreativ durchstehen. Wir erleben dabei über uns hinaus mehr Rücksichtnahme untereinender, Verständnis und lernen geduldiges Aushalten, weil wir wissen, dass so gelingen wird, diese Zeit zu bewältigen
Ich möchte Ihnen weiterhin Mut dazu machen und wünschen Ihnen den Geist von Pfingsten dazu, dem Tag der auch als der Geburtstag der Kirche gefeiert wird. Freuen wir uns auf das Feiern trotz und gegen aller Widrigkeiten.
DSM Duckdalben
Jörn Hille winkt dem wachhabenden Matrosen, dem Watchman, an der Gangway zu. Der mustert seine signalgelbe Weste mit dem Emblem der Deutschen Seemannsmission, lächelt erfreut und gibt ihm mit einem Winken das Okay, an Bord des Massengutfrachters kommen zu dürfen. Hille streift Maske und Handschuhe über, schultert den Rucksack und stapft die wacklige Gangway hoch.
DSM Duckdalben
Zwischen 11.30 und 13.30 Uhr fährt ein Fahrgastschiff mit den irischen Musikern Dara McNamara und Stephen Kavanagh zu den Schiffen, kündigte der Seemannsclub Duckdalben an. Die "Corona Port Concerts" werden vom Duckdalben auch über Youtube, Facebook und Instagram live gestreamt. Es sei eine Geste für die Seeleute, sagte Clubleiter Jan Oltmanns. "Wir haben Euch nicht vergessen und wissen, wie wichtig eure Arbeit ist."
Mitte der Woche endete der Großeinsatz der Deutschen Seemannsmission auf dem Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“, auf dem sich zunächst 3.000 Mitarbeitende der TUI Cruises am Steubenhöft in Cuxhaven in Quarantäne befanden. Nachdem an Bord Crew-Mitglieder Corona-positiv getestet wurden, hatte das Havariekommando in Cuxhaven die Deutsche Seemannsmission um Unterstützung für die Psycho-Soziale Notfallversorgung (PSNV) der Seeleute gebeten.
In kürzester Zeit wurde unter Koordination des Cuxhavener Seemannsdiakons Martin Struwe, der vom Havariekommando als Fachberater eingesetzt war, ein professionelles Team zusammengestellt. An dem länger als eine Woche dauernden Großeinsatz nahmen Mitarbeitende der Deutschen Seemannsmission aus Cuxhaven, Bremerhaven, Stade und Hamburg sowie weitere Aktive des weltweiten Netzwerks der Deutschen Seemannsmission teil, beispielsweise aus Alexandria und Hong Kong. Weitere PSNV-Experten, auch aus der katholischen Kirche, unterstützten die Arbeit.
„Sie haben eine herausragende Arbeit gemacht, in der sie hohe Professionalität mit menschlicher Zuwendung verbunden haben“, dankte der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy dem Team. „Das war ein segensreiches Beispiel gelebter christlicher Nächstenliebe, die den bedrängten Menschen an Bord sehr geholfen hat.“ Brandy nahm gemeinsam mit dem Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees an der Schlussbesprechung des Teams nach dem letzten Einsatz teil. Der Regionalbischof ist Vorsitzender der Deutschen Seemannsmission Hannover, zu der die Station in Cuxhaven gehört, sowie des Ständigen Ausschusses des Dachverbandes der Deutschen Seemannsmission. Er lobte besonders die hervorragende Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure. „Ich danke allen, die sich um der vielen Seeleute willen so unbürokratisch zusammengefunden und die Cuxhavener unterstützt haben. Wie gut, dass wir ein so enges Netzwerk in der Deutschen Seemannsmission aufgebaut haben. Auch die gute Zusammenarbeit mit TUI Cruises und dem Havariekommando war wichtig.“
Mit sechs Personen war die Seemannsmission vor Ort, zahlreiche weitere Mitarbeitende unterstützten die Arbeit und sorgten etwa für Nachschub an Telefonkarten. Zunächst hatte das Team, dessen tägliche Einsätze bis zu 15 Stunden dauerten, eine extrem angespannte Situation an Bord vorgefunden. Systematisch wurde dann eine Beratung für die Schiffsführung aufgebaut. Für die Seeleute an Bord sowie für die mit dem Corona-Virus Infizierten im Krankenhaus wurde regelmäßige Betreuung organisiert.
„Dieser Einsatz war eine große Herausforderung für uns und wir sind froh, dass alles so gut gelaufen ist. Wir haben in den letzten Jahren Mitarbeitende für die Psycho-Soziale Notfallversorgung ausgebildet. Das hat sich jetzt bewährt und gezeigt, dass wir mit einem starken Netzwerk für die Menschen an Bord da sind,“ sagt Seemannsdiakon Martin Struwe.
Zahlreiche Besatzungsmitglieder konnten inzwischen das Schiff verlassen und in ihre Heimatländer zurückkehren, die an Bord verbliebenen werden weiter durch die Seemannsmission Cuxhaven und die im Krankenhaus befindlichen Seeleute durch die Seemannsmission Bremerhaven betreut.
Hans-Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos, dankte dem Team für seine Arbeit: „Durch Ihren Einsatz hat sich die Lage an Bord entscheidend verbessert.“
DSM Brunsbüttel
Auf der Internet-Seite der DSM Brunsbüttel findet sich ein interessantes, kleines Gedankenspiel (mit Hintergedanken). Es beginnt mit der Fragen: Was hat ein leerer Flughafen mit der Seemannsmission zu tun? Mehr als Sie auf den ersten Blick denken. Lassen Sie sich auf ein Gedankenspiel der Seemannsmission Brunsbüttel zur Corona-Pandemie ein.
DSM e.V.
Knapp 3000 Menschen sind derzeit auf dem Kreuzfahrtschiff TUI Mein Schiff 3 unter Quarantäne gestellt. Das Schiff liegt im Hafen von Cuxhaven und an Bord sind Seeleute aus 73 Nationen, die wegen der Corona-Krise ihre Arbeit einstellen mussten und von TUI in ihre Heimatländer gebracht werden sollten. Kurz vor Ankunft in Cuxhaven wurde ein erster Corona-Fall festgestellt, mittlerweile gibt es neun bestätigte Corona-Fälle.
Die Präsidentin der Deutschen Seemannsmission, Dr. Clara Schlaich, weist auf die schwierige Situation von Seeleuten in der Coronaviruspandemie hin: „Die Handelsschifffahrt ist von der Pandemie in besonderem Maß betroffen: Landgänge sind untersagt, Seeleute wissen nicht, wann sie wieder nach Hause können, Crewwechsel werden auf unbestimmt verschoben.“
Hinzu kommt die Angst vor einer Erkrankung durch das Coronavirus. Durch die Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO sind alle Staaten verpflichtet, Besatzungen und Passagiere den Zugang zu Land zu gewähren, trotzdem wissen Seeleute oft nicht, ob sie das Schiff verlassen können und Behandlung an Land erhalten, wenn COVID-19 Erkrankungen an Bord auftreten.
Die Situation an Bord der Mein Schiff 3 verdeutlichT, wie belastend die Quarantäne an Bord von Schiffen ist. Nach Einschätzung der Deutschen Seemannsmission sind die Lebensbedingungen auf dem engen Raum des Schiffs schwierig. Seeleute berichten von Sorge vor Ansteckung. Clara Schlaich: „In dieser Krisensituation ist es besonders wichtig, dass die Seeleute auch psychologische und moralische Unterstützung bekommen. Um das körperliche Wohl der Menschen an Bord muss TUI sich kümmern, wir von der Deutschen Seemannsmission können jedoch mithelfen, wenn es um das seelische Wohlbefinden geht. Wenn Menschen aus so vielen Ländern in dieser Situation an Bord zusammen sind, ist es wichtig psychosoziale Versorgung anzubieten. Die Deutsche Seemannsmission unterstützt TUI Cruises bei der psychosozialen Betreuung der Besatzungsmitglieder in der aktuellen Ausnahmesituation – an Land und an Bord."
Seeschifffahrt
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, hat das deutsche Handelsschiff „MV Marina“ am vergangenen Sonntag auf Anweisung Maltas 77 Flüchtlinge von einem nicht seetauglichen Holzboot im Mittelmeer gerettet. Doch nun ist das Schiff zum Spielball zwischen Italien und Malta geworden. Beide Länder verweisen auf die Rettung im jeweils anderen Hoheitsgebiet und daher auf die Verpflichtung der Aufnahme der Flüchtlinge durch das jeweils andere Land. Medienberichten zufolge habe sich die Situation so zugespitzt, dass auf der „MV Marina“ nur noch Lebensmittel und Nahrung für sehr kurze Zeit vorhanden sind. Weder die Crew der „MV Marina“ noch ihr Schiff sind für die Rettung von Flüchtlingen aus dem Meer ausgestattet.
Die Präsidentin der Deutschen Seemannsmission (DSM), Dr. Clara Schlaich, erklärt dazu: „Die europäische Flüchtlingspolitik setzt Kapitäne und Crews rechtlichen und moralischen Konflikten aus. Als Seemannsmission sind wir im ständigen Gespräch mit Seeleuten und wissen, welche psychischen Belastungen und Nöte dadurch entstehen. Auch unsere Seemannsdiakoninnen und -diakone erleben in der Seelsorge und Beratung ein Gefühl der Hilflosigkeit durch das Versagen der europäischen Politik. Wir fordern die Politik auf, zu verbindlichen Lösungen im Interesse von Crews und Geretteten zu kommen.
Ich danke unseren Seeleuten in der Handelsschifffahrt für ihren Mut und ihre Entschiedenheit, mit der sie ihrer humanitären Verpflichtung nachkommen: Menschen in Seenot werden aufgenommen! Aufgabe der Politik ist es, auch die Retter nicht im Stich zu lassen.“
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