Madonna der Seefahrt: Gedenken an auf See Verstorbene
Hamburg. In diesem Jahr sind weniger Menschen auf See ertrunken als 2023. Zumeist waren es Menschen, die in Booten versucht haben, nach Europa zu kommen. Gut 60 Menschen gedachten am Sonntag, 24. November der weltweit auf See geblieben und verstorbenen Seeleute beim Mahnmal Madonna der Seefahrt am Altonaer Fischmarkt. Der Verein der Kapitäne und Schiffsoffiziere zu Hamburg, der Shantychor Windrose, das Seemannspfarramt der Nordkirche und die Deutsche Seemannsmission e.V. hatten zur Feier eingeladen.
Seemannsdiakon Jörn Hille berichte, dass die Seemannsmission auch unterstützt, wenn Seeleute nach einem Unglück ins Krankenhaus kommen. „Es ist eine besondere Härte in der Ferne zu sein, ohne die eigenen Verwandten. Mit so einer gewissen Unsicherheit: „Wird sich richtig um mich gekümmert?“ Da ist viel Angst dabei. Und dann versuchen wir Vertrauen und Sicherheit zu spenden.“
Seemannspastor Götz-Volkmar Neitzel konnte von einem gut ausgegangenen Schiffsunglück erzählen und dem Besuch auf dem Öltanker Annika, der Mitte Oktober vor Rostock in Brand geraten war. Die Besatzung hatte Glück, denn obwohl auch das Rettungsboot brannte, war das Feuer dicht vor der deutschen Küste ausgebrochen und viele Schiffe in der Nähe, die alle Seeleute retten konnten. Die Seemannsmission war mit einem Team an Bord und hörte der Crew zu.
„Es ist so wichtig, dass es Orte gibt und Menschen, die denen zuhören, denen sonst keiner zuhört. Gerade Seeleute, die monatelang von ihren Familien getrennt sind, unter schweren Arbeitsbedingungen durch diese Welt fahren, damit wir so leben können, wie wir leben. Gerade denen versuchen wir in der Deutschen Seemannsmission und bei Stella Maris zuzuhören. Und wir erleben dann immer wieder, wie sie aufblühen, die paar Stunden, die sie bei uns sind“, sagte Neitzel.