Gedanken zum dritten Adventssonntag von Pfarrer Felipi Schütz Bennert aus Santos, São Paulo, Brasilien
Der Advent ist eine besondere Zeit. Eine Zeit zweier Dinge: zu erinnern und zu warten. Zu erinnern und das Ungewöhnliche, das Gott getan hat zu feiern: auf die gewöhnlichste Weise zur Welt kommen. Jesus wurde zum Wohl der Menschheit geboren und um allen zu verkünden, dass Gott uns in seiner Nähe haben will, weil er uns liebt. Wenn wir auf Jesus vertrauen, haben wir Zugang zu Gott. Aber es ist auch Zeit zu warten, denn der Advent erinnert uns daran, dass wir auf die zweite und endgültige Wiederkehr Christi warten, wenn wir frei sein werden von allen Schmerzen und Leid, die über uns und der Welt liegen.
Das Wort „warten“ ist sehr merkwürdig. Aus sprachlicher Sicht bezeichnet es etwas das sich nicht bewegt. Aber „warten“ ist auch ein Verb, das eine Handlung beschreibt. Diese Information erteilt uns in diesem Advent eine Lektion über den Glauben. Während wir uns an die Taten Gottes in der Geschichte erinnern und auf die Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus warten, bleiben wir nicht stehen, sondern wir setzen uns in Bewegung. Und diese Bewegung muss in Richtung derer gehen, die Jesus seine „geringsten Brüdern“ nennt, diejenigen, die in Not sind und denen die konkreten Zeichen des Reiches Jesu in ihrem Leben fehlen: diese heißen wir willkommen, haben Mitgefühl ihnen gegenüber und geben Frieden und Sicherheit.
Zwischen der Geburt Christi und seiner Wiederkehr sind wir aufgerufen, uns in Bewegung zu setzen. Die Deutsche Seemannsmission setzt sich in Liebe und Mitgefühl für Seeleute weltweit ein, mit der Absicht, dass sie all das Gute erfahren, was uns der Glaube lehrt. Möge uns dieser Advent herausfordern, uns für die Liebe in der Welt einzusetzen, denn „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan” (Matthäus 25.40).