Eliane Lafendt seit 100 Tagen im Amt
Die neue Leiterin des Hamburger Seemannsclubs Duckdalben, Eliane Lafendt, ist nun seit 100 Tagen im Amt. Sie hat sich viel für Club und Verein vorgenommen.
„Ich bin positiv überrascht, aber auch ein klein wenig überwältigt von der Fülle der verschiedenen Themengebiete, verschiedener Akteure und finde toll, was da für eine Arbeit geleistet wird“, sagt Eliane Lafendt über ihren neuen Job als Leiterin des Hamburger Seemannsclubs Duckdalben. Angetreten hat sie diesen vor gut 100 Tagen. Die gebürtige Hamburgerin ist Nachfolgerin von Sören Wichmann, der die Seemannsmission Hamburg-Harburg im Frühjahr dieses Jahres verlassen hatte.
Die Seefahrt ist Teil ihrer Familiengeschichte. Lafendts Vater fuhr als Erster Offizier für die Reederei Hamburg Süd, der Großvater war Barkassenfahrer im Hafen. Somit waren Seeleute häufig zu Gast im Hause der Familie.
Die 60-Jährige zeichnet verantwortlich für das Gebäude, das Bewirtschaften des Clubs und das Personal, d. h. ein Team von 20 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter sieben Bundesfreiwillige und internationale Freiwillige, deren Dienste geplant werden müssen. Von der Erreichbarkeit, über das Fundraising, die Kommunikation bis hin zu Überweisungen für Seeleute fällt alles in den Aufgabenbereich von Eliane Lafendt. Ganz oben steht für die neue Leiterin die Betreuung der Seeleute. Um das leisten zu können, gehört die Organisation eines großen Teams, von Bestellwesen bis zur Social-Media-Berichterstattung.
Ein Team von 20 könnte all die anfallenden Aufgaben im Seemannsclub nie allein bewältigen. Es engagieren sich auch um die 100 feste Ehrenamtliche und 100 weitere, die ab und an Dienste übernehmen. Sechs Fahrzeuge nennt der Verein Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg sein eigen, die ebenfalls gemanagt werden wollen. Und nicht zuletzt ist da noch der Wareneinkauf, das Bestellwesen und das Organisieren von Veranstaltungen. Langweilig wird es im Club jedenfalls nicht.
Lafendt ist Fachwirtin für Büro- und Projektmanagement und leitete zuletzt die Geschäftsstelle des Bereiches Kita, in Diakonie und Bildung des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost.„Ich versuche meine alten Netzwerke zu nutzen, um neuen Synergien zu schaffen“, sagt die Club-Leiterin. Momentan schaut sich Lafendt Bereich wie die Personalverwaltung an und wie Aufgaben im Team verteilt sind. Macht die Aufteilung Sinn oder können Mitarbeitende an andere Stelle ihre Fähigkeiten für die Seeleute besser einbringen? Im Blick hat Eliane Lafendt auch die Mitglieder und wie diese besser betreut werden können. Dabei beschäftigen sie Fragen wie etwa: Wie geht es den Ehrenamtlichen und wie werden sie mitgenommen?
„Wir wollen auch versuchen, den Duckdalben in die Neuzeit zu bringen, aber dieser alte Charme muss bewahrt werden.“ Auch Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit stehen auf Lafendts Agenda. Dabei geht es u. a. um einen nachhaltigeren Einkauf. Lafendt räumt aber ein, dass nicht alle Produkte für Seeleute, wie beispielsweise Nudel-Schnellgerichte oder die beliebten Schweineschwartenchips nachhaltig eingekauft werden können. „Trotzdem gibt es andere Dinge, die wir lassen und gut anders gestalten können.“ Damit liegt Eliane Lafendt auf Linie mit Jan Oltmanns, dem früheren Leiter des Duckdalbens. „Mir ist aufgefallen, dass es auf dem gesamten Weg zum Duckdalben keine einzige Mülltonne gibt. Aber natürlich gehen Seeleute auch zu Fuß von der Fähre zum Club oder Hafenmitarbeitende, die zu ihrer Arbeitsstelle unterwegs sind. Solche Themen sind mir wichtig.“
Für Eliane Lafendt ist das Ziel, eine Struktur, damit ihr Team sicher arbeiten kann und entlastet wird. „Es geht um Mitarbeitergesundheit, ganz klar.“ Und dann ist da noch die Bordbetreuung. Diese falle zwar in den Arbeitsbereich ihres Kollegen Jörn Hille, letztendlich greife aber alles ineinander. Lafendt und Hille teilen sich die Geschäftsführung des Vereins. „Wir haben ganz viele Schnittmengen. Wir sind froh, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Das ist in Coronazeiten gewachsen, wie ich gelernt habe.“
Eine gute Arbeitsstruktur und ein guter Auftritt nach außen sind Eliane Lafendt wichtig. Dazu gehören auch wieder mehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen. „Der Club war früher viel offener, was Feste anging.“ Im Team hätten sie aber auch entschieden, dass die Kernaufgabe die Betreuung der Seeleute sei. Eliane Lafendt ist eine gute Balance für die Seeleute wichtig. Dafür braucht es eine gute Veranstaltungsorganisation, die sie auch gerade aufbaut. Synergien will sie in Richtung Harburg entwickeln. Eliane Lafendt weiß, dass das nicht über Nacht passieren wird. „Ein Schritt nach dem anderen.“