Das Foto zeigt ein Liederheft von 1976. Auf dem Titel ist ein Akkordeon spielender Seemann zu sehen. Ein anderer Seemann hört ihm dabei zu. Die beiden befinden sich auf einem Schiff. Der Raum ist mit einem kleinen Tannenbaum geschmückt. Auf dem Titel steht: Weihnachtslieder für den deutschen Seemann, in fremden Häfen, auf hoher See, in der Familie.

Gedanken zum ersten Advent von Diakon Henry Schwier

Kennen Sie Adventslieder? Oder singen Sie Weihnachtsschlager? Mein Lieblingslied im Advent heißt „Es kommt ein Schiff geladen“ und ist uralt. Die Melodie wurde schon vor 600 Jahren gesungen, und gerade die hat es mir angetan. Ich spüre beim Singen und Hören immer Energie und Lebendigkeit. Da möchte ich fast mitschunkeln. Kraftvoll in die Adventszeit – dieses Gefühl verbinde ich mit dem Lied. Der Text kommt aus dem Gebiet Andernach, zwischen Koblenz und Köln am Rhein gelegen. Ich stelle mir vor, dass der Textkomponist Daniel Sudermann um 1620 am Rhein entlangging und auf die Schiffe blickte, die auf dem Rhein Holz, Wein, Baustoffe und Handelsgüter transportierten.

Und so kam er auf das Text-Bild mit dem Schiff, dass bis an den höchsten Rand gefüllt ist. Nur ist dieses keine normales Schiff. Es ist vollgefüllt mit Gottes Sohn: Ein Schiff bringt Jesus in die weite Welt. Das Segel ist die Liebe und gehalten am Mast wird sie von Gottes Kraft. Heute sind wir gewohnt, dass Seeleute auf Schiffen fast alles bringen, was wir benötigen: Schuhe, Lebensmittel, Kleidung, Handys, Rohstoffe, Energie – verpackt in den unterschiedlichsten Schiffsarten: Containerschiffe, Tanker, Bulker. Die ersten Jünger Jesu waren Seeleute: Warum sollten Seeleute nicht auch Gott in die Welt bringen?

Hier, zum Mitsingen, die ersten drei Strophen:

  1. Es kommt ein Schiff, geladen
    bis an sein’ höchsten Bord,
    trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
    des Vaters ewigs Wort.
  2. Das Schiff geht still im Triebe,
    es trägt ein teure Last;
    das Segel ist die Liebe,
    der Heilig Geist der Mast.
  3. Der Anker haft’ auf Erden,
    da ist das Schiff am Land.
    Das Wort will Fleisch uns werden,
    der Sohn ist uns gesandt.

Eine vielleicht etwas altertümliche und sperrige Sprache, aber für mich kommt zum Ausdruck: Aus der fernen Vergangenheit kommt Gott zu uns in die Zukunft – auch zu mir. Und wenn er dann noch mit dem Schiff kommt – umso besser. Eine Frage stellt sich dabei am Ende: Will ich diesen Jesus überhaupt empfangen an meinem Ort? In meinem Herzen? Ich denke, einen Versuch ist es immer wert.

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