Ehrenpreis der Deutschen Seemannsmission 2024 verliehen

Auszeichnung für CDU-Politiker Eckhardt Rehberg und Vertreter des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V.

Hamburg. Die Deutsche Seemannsmission (DSM) hat dem früheren CDU-Politiker Eckhardt Rehberg am Freitagabend (30.08.) in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen im Beisein der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Kirsten Fehrs ihren Ehrenpreis verliehen. Der frühere Bundestagsabgeordnete und haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde damit für seinen Einsatz für die kirchliche Hilfsorganisation gewürdigt.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden Dr. Alexander Geisler, Sylvia Scheper und Sheila Hillemann vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. Diese hatten sich laut DSM während der Coronapandemie in besonderer Weise für die Impfung von Seeleuten eingesetzt.

Dr. Clara Schlaich, Präsidentin der Deutschen Seemannsmission, sagte in ihrer Laudatio für Eckhardt Rehberg: „Im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags haben Sie entscheidend mit dafür gesorgt, dass mit der Umsetzung der Maritime Labour Convention 2006 in das deutsche Seearbeitsgesetz die finanzielle Förderung von Sozialeinrichtungen in Häfen nun gesetzlich verankert ist.“

Rehberg habe die Seemannsclubs an der Küste besucht, Freunde gefunden, sich durch die Erzählungen im Hamburger Seemannsclub Duckdalben und vielen anderen hineinziehen lassen in die Welt der Seeleute. So sei der gebürtige Mecklenburger zur Überzeugung gekommen, dass Seemannsmission unverzichtbar sei: Heimstatt für Seeleute im Hafen und das, was besonders für den Katholiken Rehberg Kirche ausmache: Dienst am Menschen.

Rehberg habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass die maritime Wirtschaft auf die weltweite Betreuung der Seeleute durch die Seemannsmission angewiesen sei und Unterstützung verdiene – etwa durch freiwillige Schiffsabgaben, die Förderung einzelner Clubs im In- und Ausland oder eine Stiftung für die psychosoziale Notfallbetreuung, so die Präsidentin über Rehberg, der sich unter anderem im Beirat des Seemannsclubs Holfast in Rostock für die Seemannsmission engagiert.

Schlaich würdigte Alexander Geisler, Sylvia Scheper und Sheila Hillemann vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. für deren „außerordentlichen Einsatz in der Coronapandemie“. Der Verband habe „einer kaum vorstellbaren Zahl von Seeleuten den Zugang zu Impfprävention ermöglicht“, sagte sie. Zu Beginn der Coronapandemie sei absehbar gewesen, dass es um die ersten Impfdosen einen Wettlauf geben würde. „Seeleute kamen gar nicht vor in den nationalen Planungen“, sagte die Präsidentin, die selbst promovierte Medizinerin ist.

„Ihnen, Alexander Geisler, Sheila Hillemann und Sylvia Scheper, war klar, dass die Crew ohne Impfung keine Möglichkeit haben würde, nach Hause zurückzukehren oder Landgang zu bekommen. Und so kam es ja auch, Seeleute strandeten und konnten oft über Monate nicht nach Hause zurück.“

Nach der Nationalen Maritime Konferenz im Mai 2021 in Rostock habe sich der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. gemeinsam mit anderen Organisationen
für die Freigabe des Impfstoffes für Seeleute eingesetzt und sich in die Planungen für die Impfkampagne im Hamburger Hafen eingebracht. Denn nachdem die Landespolitik und die dortigen Seemannsmissionen zusammen mit anderen Organisationen in Bremen und Bremerhaven mit gutem Bespiel vorangingen und Seeleute ab Juni 2021 impften, zogen auch die anderen Hafenstädte nach. Die Organisation der Impfungen sei mit erheblichem Aufwand verbunden gewesen, ganze Schiffscrews mussten erfasst und Transporte zu verschiedenen Impfstellen organisiert werden. Kurze Liegezeiten, Landgangsverbote und Quarantänemaßnahmen waren nur einige der vielen Hindernisse. Eine deutliche Erleichterung konnte schließlich durch die Einrichtung fester Impfstellen in Seemannsclubs in Hafennähe, z. B. im Duckdalben in Hamburg, erreicht werden.

Das gesamte Team sei froh und stolz, mit seinem Engagement einen kleinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet zu haben, sagte Alexander Geisler. Erfreulich sei gewesen, dass sich durch das Engagement in der Pandemie das Netzwerk zwischen den Beteiligten verfestigt habe. „Gemeinsam konnten Hindernisse überwunden und flexible Lösungen gefunden werden. Das hat das Vertrauen und den Kooperationswillen zwischen den Beteiligten, wie dem Hafenärztlichen Dienst, den Seemannsmissionen, den Schiffsagenten, den Reedern, der Wasserschutzpolizei, den Fahrdiensten und vielen anderen mehr gestärkt“, sagte Geisler. Er sprach sich für mehr öffentliche Förderung aus, um die psychologische und seelsorgerliche Arbeit der DSM auszubauen.

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigte die hingebungsvolle und hochprofessionelle Arbeit der Deutschen Seemannsmission an 33 Standorten weltweit. Man könne gar nicht oft genug betonen, dass 90 Prozent aller Güter über den Seeweg zu uns kommen, sagte die Bischöfin, die zugleich Stimme der Seeleute ist.

Vor allem die psychosoziale Notfallversorgung sei in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. „Diese Arbeit ist umso wichtiger, als die Gefahren für die Seeleute in den letzten Jahren enorm zugenommen haben: Seewege müssen militärisch gesichert werden, Schiffe geraten im Roten Meer unter Beschuss der Huthi-Rebellen und können sich erst nach vielen Seemeilen wieder sicherer fühlen. Aber auch die Umweltgefahren nehmen zu und nicht zuletzt die Piraterie“, so die Bischöfin.

Die DSM wird gefördert und unterstützt durch

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