Europäiosches Netzwerk für Krisenintervention auf See
Sea Care wird gemeinsame Standards entwickeln
Malmö/Hamburg. Eine neu gegründete Initiative will für den maritimen Sektor standardisierte Prozesse zur Krisenintervention einführen. Dazu haben die World Maritime University (WMU) und vier maritime Wohlfahrtsorganisationen – die Deutsche Seemannsmission, Nederlandse Zeevarendencentrale, Antwerp Seafarers‘ Welfare und die Stichting Pastoraat Werkers Overzee – im November an der WMU im schwedischen Malmö die Initiative Sea Care ins Leben gerufen.
Das Projekt Sea Care wird ein spezialisiertes Ausbildungsprogramm für maritime Kriseninterventionsteams entwickeln. Reedereien und Schiffsführungen, die mit sogenannten „hochbelastenden psychischen Situationen“, wie etwa schweren Arbeitsunfällen und Suiziden an Bord, konfrontiert sind, erhalten dadurch Zugang zu einem europäischen Netzwerk von Fachleuten im Bereich der psychischen Gesundheit.
Sea Care zielt darauf ab, gemeinsame Standards und Methoden zu entwickeln, um die psychologische Unterstützung nach kritischen und traumatischen Ereignissen auf See deutlich zugänglicher zu machen. Es will schnell und fachkundig unterstützen und damit langfristige psychische Folgeerkrankungen bei Seeleuten verringern. Das Projekt wird durch Mittel aus dem Programm Erasmus+ der Europäischen Union gefördert.
Umfrage im gesamten Sektor
Eine Umfrage unter westeuropäischen Reedereien und deren Besatzungen soll das aktuelle Angebot für maritime Dienstleistungen im Bereich der psychosozialen Gesundheit und den Bedarf an spezialisierter Unterstützung nach belastenden Vorfällen an Bord erfassen. Die Ergebnisse werden genutzt, um gemeinsame Standards und Methoden für Ausbildungshinhalte zu definieren, die zukünftig als E-Learning-Module interessierten Partnern öffentlich zur Verfügung stehen.

