Jahresrückblick 2025 – ein Jahr mit der Deutschen Seemannsmission
Das Jahr 2025 war für die Deutsche Seemannsmission ein Jahr voller Veranstaltungen, Veränderungen und wertvoller Begegnungen. In den kommenden Abschnitten werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse und besonderen Momente, die uns durch das Jahr begleitet haben.
Februar: Herzlich Willkommen in Amsterdam
Im Februar fand die feierliche Einführung von Diakon Thomas Kirschner als Leiter der Deutschen Seemannsmission in Amsterdam statt. Obwohl er bereits seit Juli 2023 in dieser Position tätig ist, wurde seine Amtseinführung am 16. Februar 2025 im Gottesdienst der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Amsterdam nachgeholt und mit einer herzlichen Segnung gefeiert.
März: Neue Wege und Abschied von Walter Bott
Im März gab es gleich zwei wichtige Veränderungen. Zunächst wurde Eliane Lafendt als neue Leiterin des International Seamen’s Club Duckdalben in Hamburg eingeführt. Die gebürtige Hamburgerin, Tochter eines Ersten Offiziers, erhielt ihren offiziellen Segen.
Zudem nahm die Deutsche Seemannsmission Abschied von ihrem langjährigen Mitarbeiter Walter Bott, der am 6. März im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Walter Bott hatte in seiner 37-jährigen Dienstzeit wichtige Aufgaben an verschiedenen internationalen Standorten der Seemannsmission übernommen.
April/Mai: Evangelischer Kirchentag in Hannover
Vom 30. April bis 4. Mai war die Deutsche Seemannsmission beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover präsent. Ein Highlight war die „Seafarers’ Night“ in der Auferstehungskirche, bei der ITF-Inspektor Markus Wichmann über die Arbeitsbedingungen von Seeleuten berichtete. Bischöfin Kirsten Fehrs hielt die Predigt und unterstrich die Bedeutung der Seefahrt für die Weltwirtschaft und das Leben der Seeleute.
Juni: Krisen auf See und Ehrenpreis für Prof. Dr. Iven Krämer
Prof. Dr. Iven Krämer wurde im Juni mit dem Ehrenpreis der Deutschen Seemannsmission für sein Engagement in der Hafenwirtschaft und für die sozialen Belange von Seeleuten ausgezeichnet.
Auch das Thema Krisenintervention auf See ein zentrales Thema. Bei einer Fachtagung der Deutschen Seemannsmission wurden Expertinnen und Experten aus der Schifffahrt zu den Herausforderungen der Seelsorge auf See befragt.
Juni – Internationaler Tag der Seeleute
Am 25. Juni erinnerte die Deutsche Seemannsmission an die Bedeutung der Seeleute für die globale Wirtschaft. Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, wies darauf hin, dass Seeleute in gefährlichen Regionen der Welt unterwegs sind und trotz ihrer enormen Bedeutung oft unsichtbar bleiben.
Juli/August: Freiwillige im Einsatz
Die jungen Freiwilligen der Deutschen Seemannsmission in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen erlebten ein Jahr voller wertvoller Erfahrungen. Im August fand ein Seminar in Bremerhaven statt, bei dem die aktuellen und zukünftigen Freiwilligen sich austauschten und auf das kommende Jahr vorbereitet wurden.
August: Besuch von Rüdiger Schuch
Rüdiger Schuch, Präsident von Diakonie Deutschland, besuchte die Deutsche Seemannsmission in Hamburg. Bei einem Bordbesuch und einem Treffen im Seemannsclub Duckdalben erhielt er einen Einblick in die Arbeit der Seemannsmission und die Herausforderungen, denen Seeleute tagtäglich begegnen.
September: 135 Jahre Deutsche Seemannsmission Rotterdam
Im September feierte die Deutsche Seemannsmission Rotterdam ihr 135-jähriges Bestehen. Mit einem Festgottesdienst und zahlreichen Gästen wurde dieses historische Jubiläum gebührend gefeiert.
September: Bundesverdienstkreuz für Wilfried Adam
Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung von Wilfried Adam mit dem Bundesverdienstkreuz. Der langjährige Vorsitzende der Deutschen Seemannsmission Wilhelmshaven wurde für sein herausragendes Engagement gewürdigt, das maßgeblich zum Erfolg der Wilhelmshavener Station beigetragen hat.
Oktober: ICMA-Weltkonferenz in Barcelona
Im Oktober fand die ICMA-Weltkonferenz unter dem Motto „Navigating Change“ in Barcelona statt. Rund 250 Vertreterinnen und Vertreter von 27 internationalen Organisationen diskutierten über aktuelle Herausforderungen und Chancen in der Seelsorge für Seeleute.
Oktober: Verabschiedung von Barbara Panzlau
Am 24. Oktober verabschiedete sich Barbara Panzlau nach langjähriger Arbeit als Seelsorgerin in Genua in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin, Martina Platte, übernahm den Standort nach 30 Jahren in Hongkong.
November: Sea Care gegründet
Eine neu gegründete Initiative will für den maritimen Sektor standardisierte Prozesse zur Krisenintervention einführen. Dazu haben die World Maritime University (WMU) und vier maritime Wohlfahrtsorganisationen – die Deutsche Seemannsmission, Nederlandse Zeevarendencentrale, Antwerp Seafarers‘ Welfare und die Stichting Pastoraat Werkers Overzee – im November an der WMU im schwedischen Malmö die Initiative Sea Care ins Leben gerufen.
Das Projekt Sea Care wird ein spezialisiertes Ausbildungsprogramm für maritime Kriseninterventionsteams entwickeln. Reedereien und Schiffsführungen, die mit sogenannten „hochbelastenden psychischen Situationen“, wie etwa schweren Arbeitsunfällen und Suiziden an Bord, konfrontiert sind, erhalten dadurch Zugang zu einem europäischen Netzwerk von Fachleuten im Bereich der psychischen Gesundheit.
Hansa-Forum und Seeleute stärken
Im November sprach Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, auf dem Hansa-Forum in Hamburg. Er betonte die Bedeutung der Seeleute und die Herausforderungen, mit denen sie aufgrund globaler Krisen und schwieriger Arbeitsbedingungen konfrontiert sind.
Dezember: Abschied nach 125 Jahren
Nach 125 Jahren hat die Deutsche Seemannsmission Bremerhaven am Samstag, 13. Dezember ihr Seemannshotel Portside geschlossen. Ehren- und Hauptamtliche, Ehemalige und Weggefährten nahmen mit einem Gottesdienst und anschließendem Kaffeetrinken Abschied vom Haus in der Schifferstraße 51.
Die sich verändernden Bedürfnisse der Seeleute, die wirtschaftlichen Entwicklungen und die Verlagerung von Schwerpunkten der seemannsmissionarischen Arbeit in Bremerhaven hatten dazu geführt, dass das Seemannshotel zu Ende November seinen Betrieb einstellen musste. Die Seeleute bleiben aus, aufgrund kürzester Arbeitsverträge ist das Seemannsheim in dieser Größe als diakonische Einrichtung nicht mehr zeitgemäß. Konzeptionelle Überlegungen, die Vereinsfinanzen, stetig steigende Kosten für Personal, Betrieb, Unterhalt und immer dringlicher werdende Sanierungsarbeiten im Gebäude ließen dem Verein Deutsche Seemannsmission Hannover e.V. keine andere Wahl, als das Haus zu schließen.
Ein Jahr voller Wandel und Herausforderungen
Das Jahr 2025 war geprägt von wichtigen Veränderungen und der kontinuierlichen Unterstützung der Seeleute durch die Deutsche Seemannsmission weltweit. Die Deutsche Seemannsmission hat im Laufe des Jahres ihre Arbeit weiter ausgebaut, neue Partnerschaften geknüpft und mit ihrer seelsorgerischen und praktischen Hilfe das Leben von Tausenden von Seeleuten verbessert.
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Freiwilligen im In- und Ausland, Partnern und Unterstützern für ihren Einsatz und ihre Mitwirkung. Auch im kommenden Jahr wird für uns die Welt der Seeleute im Mittelpunkt stehen, diese sichtbar zu machen und ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen.

