Quelle der Kraft und Begleiter in der Einsamkeit

Gedanken zum dritten Advent

Advent – das bedeutet Erwartung, Ankommen, Ankunft. Für Seeleute hat das Wort „Ankommen“ ein besonderes Gewicht. Wer auf See arbeitet, kennt die Einsamkeit. Das Meer ist weit, die Heimat fern, die Tage verlaufen gleichförmig, und oft scheint der Alltag an Bord von der Welt abgeschnitten. Umso bedeutender ist jeder Hafen, jedes Festmachen der Leinen: Ankommen an einem fremden Ufer, an einem Ort, der für kurze Zeit Halt gibt. Und noch viel größer ist die Hoffnung auf das Ankommen zu Hause, wenn der Vertrag erfüllt ist – das Wiedersehen mit Familie, Freunden, der Heimat, vertrautem Boden.

Im Advent denken wir daran, dass Gott selbst sich auf den Weg gemacht hat, um in dieser Welt anzukommen, um uns nahe zu sein. An Weihnachten feiern wir, dass er nicht fernbleibt, sondern unser Leben teilt – mit all seinen Wegen, Stürmen und Sehnsüchten.

Dieses Versprechen hat Gott schon durch den Propheten Jesaja gegeben. „Ein Reis wird hervorgehen aus dem Stamm Isais“ (Jesaja 11,1) und „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben“ (Jesaja 9,6). Jahrhunderte später erfüllt sich diese Hoffnung, als im Matthäusevangelium ein Engel verkündet, dass Jesus, der Retter, zur Welt kommt. Advent heißt also: Die zugesagte Hoffnung macht sich auf den Weg zu uns.

Für Menschen auf See ist diese Nähe oft eine besondere Quelle der Kraft: Gott ist nicht nur der Herr über die Wellen, sondern auch ein Begleiter in der Einsamkeit.

Wenn die Seemannsmission Weihnachtsgeschenke an Bord bringt, dann ist das mehr als eine kleine Freude in der Adventszeit. Es ist ein Zeichen: Ihr seid nicht vergessen. Viele Menschen an Land denken an euch, beten für euch und wissen, wie wichtig eure Arbeit ist. Diese Geschenke tragen eine Botschaft der Wertschätzung und der Verbundenheit über alle Entfernungen hinweg.

So wird Advent zu einer Zeit, in der wir das Auf-den-Weg-machen und das Ankommen Gottes feiern – und zugleich neu begreifen, wie sehr auch wir einander zur Ankunft verhelfen können: durch Hoffnung, durch Nähe, durch kleine Zeichen des Lichts.

Möge der Gott der Hoffnung uns alle und insbesondere alle Seeleute begleiten, auf jedem ihrer Wege, und möge seine Ankunft Frieden schenken – an Bord, im Herzen und zu Hause!

Arnd Braun-Storck
Seemannspastor und Leiter der Deutschen Seemannsmission New York

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