Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
1 Korinther 6,12
Schiffe übernehmen 90 Prozent des weltweiten Warenhandels. Ohne die Schifffahrt und die Seeleute wäre der internationale Handel nur schwer denkbar. Doch weltweit ist der Schiffverkehr für den Ausstoß von ca. 3 Prozent der gesamten vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese Zahlen zeigen einerseits, die Bedeutung der Schifffahrt für unsere Gesellschaft und globale Wirtschaft, andererseits aber auch die Auswirkungen auf das Klima. Damit der Schiffsverkehr und die Unternehmen zur Einhaltung der Klimaziele beitragen und die Dekarbonisierung umsetzen können, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Politik muss diese Rahmenbedingungen schaffen, welche es den Menschen ermöglichen mit ihrem Handeln zum Guten zu dienen. Konkret heißt das, einen Rahmen zu schaffen, der ökonomische Überlegungen in der kurzen Frist mit dem langfristigen Ziel des Klimaschutzes zusammenbringt.
Die kurzfristige Betrachtung soll uns nicht die Freiheit nehmen, das Klima und unsere Meere zu schützen und somit unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Mit der Einigung der Internationalen Seeschiffahrts-Organisation (IMO) auf verschärfte Klimaziele im internationalen Seeverkehr und der Aufnahme der Schifffahrt in den Europäischen Emissionshandel sind die ersten Schritte getan. Zum Guten zu dienen – das ist für viele Menschen eine große Motivation in ihrem täglichen Handeln. Nicht nur beim Klimaschutz, sondern auch in der Arbeit mit anderen Menschen. So verstehe ich auch die Tätigkeit der Seemannsmission, die sich durch die christliche Nächstenliebe heraus für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seeleute engagiert. In diesem Heft finden sich bestimmt noch weitere Beispiele, bei denen der Dienst am Guten im Mittelpunkt steht.
Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus