Mit einem großen Gottesdienst und eingebetteter Diskussionsrunde hat die Deutsche Seemannsmission ihre legendäre „Seafarers Night“ auf dem Nürnberger Kirchentag gefeiert. In der Nürnberger Friedenskirche empfingen Dr. Clara Schlaich (Präsidentin der Deutschen Seemannsmission) und Matthias Ristau (Generalsekretär) vor rund 250 Besuchern Gäste aus Wirtschaft, von Gewerkschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und Kirche.
Der große Tenor des Abends, der musikalisch vom Evangelischen Posaunenchor Fürstenfeldbruck begleitet wurde: Nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller in der maritimen Branche und daran beteiligten Organisationen können positive Veränderungen für die Arbeitswelt der Seeleute erreicht werden. „Und die sind dringend nötig, denn die Arbeits- und Lebensbedingungen von Seeleuten sind in den vergangenen Jahren nicht unbedingt besser geworden. Seit den Anschlägen von 2001 in New York machen Länder zu und erlassen Sicherheitsbeschränkungen, die Corona-Isolationspolitik hat dies noch verstärkt. Darunter leiden bis heute die Seeleute“, sagte Dr. Clara Schlaich.
Bischöfin Kirsten Fehrs, die bei der Deutschen Seemannsmission die „Stimme der Seeleute“ ist, sagte: „Ich liebe es, Stimme der Seeleute zu sein! Diese Arbeit ist mir sehr wichtig. Denn dafür, dass es fair übers Meer geht, braucht es ein weltweites Hinschauen und Dürsten nach Gerechtigkeit.“ Zum Thema Seenotrettung ergänzte die Bischöfin: „Das ist auch für Seeleute ein sehr wichtiges Thema.“
Francisco Mari (Brot für die Welt) unterstrich in seinen Ausführungen noch einmal die Bedeutung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen im Rahmen der Lieferkette, während ITF-Inspektor Markus Wichmann auf die Frage, was er, wenn er denn könnte, ab Montag für Seeleute an Bord ändern würde, antworte: „Internet einrichten!“
Großen Applaus erntete Dr. Gaby Bornheim (Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder) für die Antwort auf die Frage von DSM-Fundraiser und Moderator Henry Schwier, was Sie einer 17-jährigen jungen Frau bezüglich möglicher Karriere-Pläne auf See sagen würde: „Kommen Sie zu uns an Bord. Sofort!“