Seit zweieinhalb Jahren in der Warteschleife

Seeleute brauchen Hilfe – Spendenaufruf

Weggesperrt sein, warten und unendlich viel Geduld haben, mussten die Crewmitglieder des Schüttgutfrachters Trudy, der Ende Oktober 2021 vom französischen Zoll in Dünkirchen durchsucht wurde. An Bord des Schiffes hatten die Behörden daraufhin gut eine Tonne Kokain entdeckt. 19 der 20 Besatzungsmitglieder wurden von der französischen Nationalpolizei wegen Drogenschmuggels vorläufig verhaftet und angeklagt. Seitdem saßen sie in Untersuchungshaft. Nach mehr als zweieinhalb Jahren sind die Untersuchungen noch immer nicht abgeschlossen.

Die Deutsche Seemannsmission setzt sich für zwei der Crewmitglieder ein. Cadua ist einer von ihnen. Er ist ein sportlicher Seemann in seinen Vierzigern, der gerne joggt und seine Arbeit auf See mit Herzblut verrichtet. Als ihn seine Frau Francesca und ihr damals sechs Monate alter Sohn verabschiedeten, sollte es neun, maximal zehn Monate bis zu seiner Rückkehr dauern. Doch daraus wurde nichts. Mittlerweile sind sogar mehr als drei Jahre vergangen. Der Seemann hat seine Familie bis heute nicht wieder gesehen. Inzwischen ist der Lütte im Kindergarten und kennt seinen Vater nur aus Videoanrufen, die in U-Haft nur sporadisch möglich waren. Ende Februar 2024 durften Cadua und sein philippinischer Landsmann und zweiter Offizier der Trudy, Roberto, durften endlich aus der U-Haft in die vorübergehende Freiheit.

Nach der Entlassung stand Cadua erst einmal auf der Straße. Wo sollte er hin? Der Seemann wohnte vier Monate im Missionshaus der Deutschen Seemannsmission in Le Havre. Dort half er mit so gut er konnte, versuchte sich wieder an Menschen und das Leben in Freiheit zu gewöhnen, in einem Land, dessen Sprache er nicht versteht und, das er nicht kennt. Stundenlang telefonierte er mit seiner Frau und seinen Söhnen, drei von ihnen gehen zur Schule. Der Älteste wechselt nach den Sommerferien auf die High-School. Cadua sorgt sich, wie seine Frau das Schulgeld dafür alleine aufbringen soll. Bildung kostet auf den Philippinen eine Menge Geld. Cadua darf nun aber nicht arbeiten und auch nicht nach Hause. Genauso geht es Roberto. „Nach den vier Monaten bei uns, haben wir inzwischen in einem Verein namens Emmaus eine Bleibe für beide Seefahrer in verschiedenen Zentren gefunden. Dort helfen sie bei deren Up-Cycling-Projekten“, sagt Silvie Boyd, die die Seemannsmission in Le Havre leitet.

Aber noch sind sie gezwungen zu warten, Geduld zu haben. Die Festgehaltenen müssen noch immer in Frankreich bleiben und auf den Prozess warten. Das Land verlassen können sie nicht, denn ihre Pässe wurden von der Justiz einbehalten. Es soll verhindert werden, dass sie in den nächsten Flieger nach Hause steigen. Cadua hat heftige Sehnsucht nach seiner Familie auf den Philippinen. Als Seeleute sind er und Roberto ans Warten und an Verzögerungen gewöhnt, aber normalerweise dürfen Seeleute maximal ein Jahr am Stück an Bord eines Schiffes tätig sein und reisen dann wieder zurück ins Heimatland.

Für Roberto und Cadua ist trotzdem klar: Einmal Seemann, immer Seemann. Wenn das alles vorbei ist, wollen sie wieder zur See fahren. Nachdem die Familien so lange auf sie warten müssen, können beide nicht einschätzen, ob diese das auch so mittragen würden. Auch das bleibt abzuwarten. Wann der juristische Prozess beginnen wird, und ob Caduas jüngster Sohn eventuell dann vielleicht schon zur Schule geht, ist nicht absehbar. Auch die Anwälte können nur Vermutungen anstellen. Es bleibt die Hoffnung, dass der Prozess für Cadua und seine Kollegen bald stattfindet und, dass sie im Anschluss zu ihren Familien reisen dürfen, wo sie sehnsüchtig erwartet werden. Bis dahin begleitet die Seemannsmission Le Havre die beiden weiterhin.

Wenn auch Sie helfen möchte, können Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen, das Warten erträglicher zu machen und die Lebensumstände dieser beiden Familien zu erleichtern. Wir freuen wir uns über Ihre Spende auf das Konto der Seemannsmission in Le Havre, Stichwort „Cadua und Roberto“

Mission Allemande des Marins Crédit Agricole Caucriauville
IBAN FR76 1830 6000 6557 4709 5200 001

Möchten Sie eine Spendenquittung zum Absetzen bei einem deutschen Finanzamt, so überweisen Sie bitte auf folgendes Konto:
Deutsche Seemannsmission e.V.
Evangelische Bank, Kiel
IBAN DE17 5206 0410 0106 4058 86
BIC: GENODEF1EK1


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