Gedenken an Seeleute in Hamburg am 26.11.
Am Hamburger Fischmarkt steht die Madonna der Seefahrt als Mahnmal für auf See geblieben und verstorbene Seeleute.
Am Ewigkeitssonntag, dem 26. November 2023 findet dort um 13 Uhr die Gedenkfeier statt, bei der an verstorbene dieses Jahres und vergangener Jahre erinnert wird.
Zur Madonna der Seefahrt 2023 gibt es Musik vom Shantychor Windrose, Beiträge über Schiffsunglücke, zur aktuellen Situation der Seeleute und ein Gebet vom Seemannspastor der Nordkirche, Götz Neitzel.
In diesem Jahr wird u.a. besonders der fünf Seeleute der Verity gedacht, das nach einer Kollision auf der Nordsee im Oktober 2023 gesunken ist. Nur zwei von sieben Besetzungsmitgliedern überlebten das Unglück.
Es ist eine Veranstaltung
- des Vereins der Kapitäne und Schiffsoffiziere zu Hamburg e.V. https://www.vks.hamburg/,
- des Shantychors Windrose https://www.shanty-chor-windrose.de/ ,
- des Seemannspfarramtes der Nordkirche
- und der Deutschen Seemannsmission e.V.
Zur Gedenkveranstaltung sind alle herzlich eingeladen, denen die Menschen an Bord am Herzen liegen. Einzelpersonen und natürlich alle aus der der maritimen Welt. Sagen Sie dies gerne weiter.
Wie finde ich die Madonna der Seefahrt 2023?
Die Madonna befindet sich direkt oberhalb der Treppe östlich vom St. Pauli Fischmarkt. Parkplätze sind sonntags dort schlecht zu finden. Mit dem HVV fahren Sie am besten bis Reeperbahn oder mit der Hafenfähre bis Altona (Fischmarkt) oder mit dem Bus 2 bis Hafentreppe.

Einige Informationen über die Madonna der Seefahrt
Die Madonna der Seefahrt am Hamburger Fischmarkt
Die Madonna ist eine Gedenkstätte für die auf See gebliebenen Seeleute.
Sie wurde 1985 auf Initiative der Cap Horniers errichtet.
Es waren die Kapitäne Paul Greiff, Berhard Masson, Horst Sachsenberg und Sven Thienemann, die 1980 einen Verein gründeten, dessen alleiniges Ziel es war, eine solche Gedenkstätte in Hamburg zu errichten „Es muss ein Denkmal sein, das der Größe des Opfers gerecht wird, das die Seeleute erbrachten.“ und „Überall auf der Welt gibt es eindrucksvolle Gedenkstätten für die Seeleute der Handelsmarine, nur in Deutschland nicht. Wir haben etwas nachzuholen.“ So heißt es in den Texten zur Gründung des Vereins. Es dauerte einige Jahre, um das Geld zur Errichtung zusammenzubekommen.
Das Mahnmal wurde gefertigt nach einer Idee des Bildhauers Manfred Sihle-Wissel und hergestellt als Bronzeguss bei der Kunstgießerei Schmäke in Düsseldorf.
Die Frauengestalt oben auf dem Sockel muss man ein wenig länger betrachten. Ihr Blick ist seewärts in die Ferne gerichtet. Ihr Rücken ist von der schweren Last gekrümmt und gebeugt. Sie hat ihr Gesicht nicht verhüllt. Sie blickt in die Ferne als erwarte sie noch etwas, als wolle ihr Blick noch hinter den Horizont greifen, als suche sie etwas, was da sein müsse. Sie will nicht glauben, dass alle Erwartungen zunichte sind.
Ein kleines Abbild der Statue haben die Cap Horniers nach Kap Hoorn an der Südspitze von Chile gebracht, wo es in der kleinen Kapelle dort steht.

2016 gelang es Kontakt nach Chile zu bekommen und es erreichte das Seemannspfarramt der Nordkriche eine E-Mail der chilenischen Marine bei Kap Horn, wo uns bestätigt wurde: die kleine Madonna ist noch dort.
Genau so ein kleines Abbild der Statue findet sich auch im Internationalen Maritimen Museum in der Hamburger Speicherstadt.


Seit über 20 Jahren Gedenkfeier an der Madonna
Seit Totensonntag 1999 laden der Hamburger Hafenverein von 1872 e.V und der Shantychor „Windrose“ des Deutschen Marinebundes zu einer kleinen Gedenkfeier an der Madonna ein. Der Verein der Kapitäne und nautischen Schiffsoffiziere zu Hamburg hat die Schirmherrschaft übernommen. In den letzten Jahren organisiert das Seemannspfarramt der Nordkirche die Feier.
Die Zusammentreffen haben großen Anklang gefunden und fanden in kleinerer Runde auch während der Corona-Pandemie statt.
Gemäß der Inschrift am Sockel der Madonna gedenken wir bei der Feier am Ewigkeitssonntag:
„Der unvergesslichen See, den Schiffen, die nicht mehr sind und den schlichten Männern deren Tage nicht wiederkehren.“
(Zitat von Josef Conrad)

Warum beteiligt sich die Seemannsmission an der Gedenkfeier?
Wir denken, dass sich das von selbst versteht. Wir setzen uns für Seeleute und ihre Familien ein. Unser Motto lautet support of seafarers´dignity, für die Würde der Seeleute setzen wir uns ein. Dazu gehört auch das Gedenken an verstorbene, auch um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Seeleute für uns alle sind und wie gefährlich dieser Beruf ist. Mehr zur Unterstützung von Seeleuten nach belastenden Ereignissen finden Sie auf der Seite PSNV.
Wenn Sie weitere Fragen zur Seemannsmission haben, melden Sie soich gerne bei uns. Hier unser Kontakt.